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Regelmäßige Schulungen

Regelmäßige Schulungen

Die Mitglieder der Ortsstelle Puchberg üben die für den Bergrettungs-Einsatz nötigen Techniken nicht nur bei groß angelegten Übungen (Schwerpunkt Sommer, Winter, Erste Hilfe), sondern auch bei „Monatsschulungen“ jeweils am ersten Samstag des Monats. Diesmal stand das Thema Standplatzbau und Abseilen mit der Gebirgstrage im Steilgelände auf dem Programm. Unter der Anleitung von Lehrwart und Ortsstellenleiter-Stv. Jürgen Leitner (Bild oben links) arbeiteten erfahrene Bergretter gemeinsam mit Anwärtern, die erst am Beginn ihrer Bergrettungsausbildung stehen. Dabei zeigt sich wieder einmal, wie gut die Generationen-übergreifende Zusammenarbeit in der Bergrettung funktioniert.

Fotos: BR Puchberg

Regelmäßige Schulungen 1
März 2022: Sieben Einsätze mit mehreren Verletzten

März 2022: Sieben Einsätze mit mehreren Verletzten

Der vergangene Monat März gehört zu den bislang Einsatz-intensivsten der Bergrettungs-Ortsstelle Puchberg. Bei sieben Einsätzen mussten insgesamt 15 Personen geborgen werden, sieben davon waren unverletzt, acht erlitten zum Teil schwere Verletzungen. Beinahe alle Unfälle ereigneten sich im Bereich Lahningries, Breite Ries sowie am Nandlgrat und Oberer Herminensteig und damit im hochalpinen Gelände des Schneebergs!

„Gerade im März hatten wir durch die starken Temperaturschwankungen mit Nachtfrost an den Schattenseiten an vielen Stellen vereistes Gelände bzw. Altschnee, der auch trotz Tageserwärmung sehr hart war“, betont Einsatzleiter Karl Tisch. Für Begehungen unter diesen Bedingungen sind immer Steigeisen erforderlich, die so genannten „Grödeln“ reichen dafür nicht aus. Ausrutschen bzw. Abstürzen im steilen Gelände sowie Erschöpfung an ausgesetzten Stellen waren bei fast allen Einsätzen der Grund für die Alarmierung der Bergrettung.

„Neben der entsprechenden Ausrüstung und bergsteigerischem Können erfordern solche Touren im Frühjahr eine entsprechende Planung“, ergänzt Tisch. Zu spätes Aufbrechen und/oder Unterschätzen der Tour führten bei einigen Einsätzen dazu, dass es bei Einbruch der Dunkelheit zu Unfällen oder Verlust der Orientierung kam. Bei einem der Einsätze konnten die alarmierenden Personen zunächst keine Angaben über ihren genauen Aufenthaltsort machen und erst durch einen Suchflug lokalisiert werden.

Aufgrund starken Windes war die Hilfe aus der Luft allerdings oft gar nicht möglich und nur ein Teil der Verletzten konnte mit dem Notarzthubschrauber geborgen werden. Auch bei einem Einsatz am Nandlgrat war eine Taubergung unmöglich. Der Polizeihubschrauber „Libelle Sierra“ (Bild oben) konnte jedoch eine Mannschaft auf das Schneeberg-Plateau fliegen, die sich von dort zu den unverletzten aber erschöpften Bergsteigern abseilte. Die Bergsteiger wurden dann mittels Seilsicherung auf das Plateau gebracht und dort der Mannschaft der Libelle übergeben.

Fotos: Bergrettung Puchberg

März 2022: Sieben Einsätze mit mehreren Verletzten 2
Mehr Chancen Verschüttete zu finden

Mehr Chancen Verschüttete zu finden

Seit kurzem verfügt die Bergrettung Puchberg über ein eigenes RECCO-Suchgerät. Dieses High-Tech-Gerät bildet eine wertvolle Ergänzung zum Lawinen-Verschütteten-Suchgerät (LVS), das Schitourengeher und selbstverständlich auch alle Bergretter im Winter bei sich führen, um verschüttete Kameraden schnellstmöglich orten und bergen zu können.

„Recco basiert auf Radartechnologie. Das bedeutet ein Detektor sendet Radarwellen aus. Wenn diese auf einen Reflektor treffen wird ein akustisches Signal wiedergegeben“, erklärt Klaus Bauer, Landes-Einsatzleiter der Bergrettung NÖ/Wien. Trägt eine vermisste bzw. von einer Lawine verschüttete Person einen solchen Reflektor bei sich, so kann sie vom RECCO-Suchgerät auf Grund der Lautstärkenunterschiede geortet werden.

Alle namhaften Bekleidungshersteller arbeiten in Rucksäcken oder Oberbekleidung seit längerem diese Reflektoren ein, erkennbar durch das geschützte Markensymbol RECCO. Zusätzlich erhalten in Kürze alle Mitglieder der Ortsstelle Puchberg Reflektoren für ihre Rucksäcke, betont Ortsstellenleiter Gerhard Lesch.

Die Handhabung des RECCO-Suchgerätes erfordert allerdings eine detaillierte Einschulung sowie Kenntnisse der technischen Details. Suchende Personen dürfen zudem kein Smartphone oder Funkgerät bei sich tragen.  Auch andere im Suchgebiet anwesende Personen müssen z.B. am Lawinenfeld hinter dem Detektor bleiben. In Kooperation mit dem Bundesministerium für Inneres gibt es für große Suchaktionen zudem ein flugtaugliches RECCO-System, mit dem vom Hubschrauber aus ein Radius von 300 bis 500 Metern abgesucht werden kann.

Ein herzliches Dankeschön an den Hersteller, der neben der Ortsstelle Puchberg auch die Nachbar-Ortsstelle Reichenau sowie drei weitere Bergrettungs-Ortsstellen in Niederösterreich mit einem RECCO-Suchgerät ausgestattet hat.

Bild: Demonstration des RECCO-Suchgerätes bei der Winterübung der Ortsstelle Puchberg

Dieser Beitrag erscheint dieser Tage auch in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Puchberger Franzerl“ der Gemeinde Puchberg/Schneeberg

Erfolgreiche Winterübung

Erfolgreiche Winterübung

In zwei Gruppen übten Puchberger Bergretter und Bergrettungs-Anwärter unter der Leitung von vier Ausbildnern Mitte Februar Einsatz-Techniken: Den Start des Übungstages bildete die Vorführung des RECCO-Suchgeräts durch Ortsstellenleiter-Stv. sowie Ausbildner Jürgen Leitner. Dieses Gerät bietet neben der klassischen LVS Suche und dem Sondieren eine weitere Möglichkeit der Suche nach verschütteten Personen bei Lawinen.

In zwei Gruppen erfolgte dann der Aufstieg mit Skiern und der Auftransport von Einsatzmaterial wie Akjas über die Lahningpiste bis in den Bereich der Edelweißhütte, wo die Übung im Stationenbetrieb abgehalten wurde. Eine Station befasste sich mit der Kameradenrettung und Schaufeltechnik bei Lawinenunglücken. Ausbilder Markus Alfanz hatte dazu bereits in den Morgenstunden zwei LVS Geräte im Schnee eingegraben. Durch große vom Wind eingeblasene Schneemengen konnte damit eine Verschüttungstiefe von etwa einem Meter simuliert werden.

Bei der anderen Station wurden Standplätze bei Schneebedingungen gebaut. Diese Standplätze werden als Fixpunkte benötigt, um Bergretter und Verletzte in absturzgefährdeten Bereichen sichern und abseilen zu können. Bei entsprechenden Technik-Kenntnissen gelingt dies im Schnee mit Ausrüstungsgegenständen wie ein Paar Ski oder einem Pickel. Zum letzten Teil der Übung mussten beide Gruppen jeweils mit einem Akja und notwendigem Seilmaterial aufsteigen und diesen einige hundert Meter durch den Wald abseilen – ein Szenario wie bei einem realen Einsatz!

Herzlichen Dank an alle Bergretter und Bergretterinnen für die Mitarbeit und die Bereitschaft zur Aus- und Weiterbildung!

Bericht: Benedikt Faiman, Ausbildungsleiter

Lawinen-Übungen

Lawinen-Übungen

Die Dienstgruppen 1 und 2 der Ortsstelle Puchberg nutzten am vergangenen Wochenende ihre Bereitschaftsdienste für Lawinenübungen. Der Umgang mit LVS-Gerät, Schaufel und Sonde gehört gewissermaßen zum „A und O“ der Kenntnisse im Bergrettungsdienst. 

Angesichts der aktuell angespannten Lawinensituation in ganz Österreich schließen wir uns den bereits mehrfach veröffentlichten Warnungen an. Skitouren im freien Gelände erfordern genaue Kenntnisse über die aktuelle Lawinensituation! 

Fotos: Ortsstelle Puchberg 

Erfolgreich am Hochkar

Erfolgreich am Hochkar

Fünf Anwärter der Ortsstelle Puchberg haben am vergangenen Wochenende mit Bravour die Aufnahmeprüfung für die Baisausbildung Winter bestanden: Herzlichen Glückwunsch an Nico Kempf. Armin Knabl, Andreas Renner, Werner Schabhüttel und Jürgen Spritzendorfer. „Erneut zeigten unsere Anwärter, dass sie über hervorragende Alpine Grundkenntnisse verfügen und durch die Ortsstellen-internen Schulungen und Übungen bestens vorbereitet sind“, sagt Ortsstellenleiter-Stv. Jürgen Leitner, der auch als Lehrwart bei den Kursen der Landesleitung NÖ/Wien fungiert. Im „Winterkurs“ lernen die Anwärter unter anderem über Patientenversorgung, Wärmemanagement sowie Bergetechniken im Alpinen Gelände oder auf der Piste mittels Akja. 

Bild oben: Hochkar (J. Leitner), Winterübung (Archivbild/BR Puchberg). 

Erfolgreich am Hochkar 18
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