Anfang August mussten zwei stark unterkühlte Personen vom Oberen Herminensteig geborgen werden
Alarmierung für die Bergrettung Puchberg um 1.42 Uhr für eine Personenbergung: Einsatzleiter Karl Tisch berichtet: „Zunächst war nicht klar, wo sich die beiden verirrten Personen befanden. Zugleich mit der Alarmierung der Mannschaft für einen Sucheinsatz wurde der Polizeihubschrauber „Libelle Alpha“ für die Unterstützung der Suche angefordert.“ Nach dem Telefonat mit einer der Personen konnte das Suchgebiet im Bereich Oberer Herminensteig/Schneidergraben eingegrenzt werden.
Die Einsatzmannschaft fuhr mittels KfZ bis Station Baumgartner und stieg bis zum Damböckhaus auf, um von oben in den Herminensteig einzusteigen. Mittlerweile konnte die Alpinpolizei die Personen sichten. Weitere Telefonate ergaben, dass eine Person bereits stark unterkühlt war, starke Schmerzen hatte und bewusstlos zu werden drohte. Ein Bergretter konnte dann mit Unterstützung der „Libelle Alpha“ und Suchscheinwerfer zu den beiden Personen absteigen und die Erstversorgung vorzunehmen. Beide Personen waren bei Ankunft des Bergretters ansprechbar, unverletzt, unterkühlt, vor allem da ihre Kleidung vom Regen durchnässt war. „Beide Personen wurden an Ort und Stelle stabilisiert und aufgewärmt“, schildert Tisch weiter. Als Einsatzleiter hatte er in der Zwischenzeit die Ortsstellen Reichenau und Grünbach nachalarmiert; auch weitere Einsatzkräfte aus Puchberg kamen um 4.30 mit dem Salamanderzug auf den Hochschneeberg nach.
„Auf Grund der Erschöpfung sowie nicht geeignetet Ausrüstung für einen Abstieg im hochalpinen Gelände wurde bei Tagesanbruch eine Taubergung mit dem Rettungshubschrauber Christophorus 3 durchgeführt“, sagt Tisch. Die beiden Personen waren am Vortag nur mit Sportschuhen und ohne Regenschutz erst in den Nachmittagsstunden zur Bergtour aufgebrochen und konnten gegen 22.00 Uhr am Oberen Herminensteig nicht mehr weiter. Sie suchten zunächst in einem Felsunterschlupf Schutz, lösten dann gegen 2.00 Uhr morgens wegen Erschöpfung und Unterkühlung den Alarm aus.
„Alle Einsatzkräfte haben erneut ihr Können unter schwierigen Bedingungen unter Beweis gestellt“, zeigt sich Karl Tisch voll des Lobes für die Mannschaft. Herzlichen Dank an dieser Stelle an unsere Nachbarortsstellen Grünbach und Reichenau, die Alpinpolizei, das Team des Christophorus-Notarzthubschraubers sowie der Salamander Schneebergbahn für die hervorragende Zusammenarbeit.
Fotos Tisch, Kratzer/Bergrettung Puchberg