Am28. Dezember 2023 leistete die Mannschaft der Bergrettung Puchberg in den Nachmittags- und Abendstunden kurz hintereinander drei schwierige Einsätze.
Zunächst versuchte ein Bergsteiger über den „Nandlgrat“ auf den Hochschneeberg aufzusteigen. Der Felsrücken zwischen der „Breiten Ries“ und der „Roten Schütt“ weist einige Kletterpassagen auf, die im Winter meist von Schnee bedeckt sind und aktuell in den in schattseitigen Bereichen hart gefroren sind. In ca. 1600 Metern Höhe beschloss der Bergsteiger aufgrund der fortgeschrittenen Tageszeit und der Schwierigkeiten des Geländes umzukehren. Dabei rutschte er aus und stürzte ca. 100 Meter in den Bereich der „Roten Schütte“ ab. Aufgrund von Nebel war zunächst unklar, ob eine Bergung mittels Hubschrauber möglich war, und die Mannschaft war bereits für einen terrestrischen Einsatz einsatzbereit. Schließlich konnte der verletzte Bergsteiger jedoch vom Notarzthubschrauber C17 (Stützpunkt St. Michael/Stmk.) per Tau gegen 15.10 Uhr geborgen und in ein Krankenhaus zur weiteren Versorgung geflogen werden.
Nahezu zeitgleich meldete ein Wanderer im Bereich des Ausstiegs vom Fadensteig starke Brustschmerzen. Eine Mannschaft wurde zunächst von der eigens dafür in Betrieb genommenen Salamander-Sesselbahn samt Material zur Bergstation auftransportiert, von wo sie möglichst rasch zum Patienten aufstiegen, Angesichts des langen und schwierigen Abtransportes wurden noch die Nachbarortsstellen Grünbach und Hohe Wand sowie einige Mitglieder der Alpinpolizei alarmiert. Dank der hohen Einsatzbereitschaft und Leistungsfähigkeit gelang es schließlich der Einsatzmannschaft des NAH C17 durch „Anstützen“ im steilen Gelände bei einsetzender Dunkelheit die erkrankte Person in den Hubschrauber zu bringen und zum zwischenzeitlich beleuchteten Fußballplatz Puchberg zu fliegen. Von dort wurde der Patient nach Erstversorgung zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus geflogen.
Um 18.15 wurde die Mannschaft dann erneut alarmiert: der Bruder eines Bergsteigers meldet diesen als vermisst, nachdem er tagsüber Fotos vom Aufstieg auf den Schneeberg geschickt hatte. Von Bergrettern waren am Nachmittag zuvor drei Personen, darunter vermutlich die vermisste Person, im Bereich Luxboden gesichtet worden. Eine Suchmannschaft fand das abgängige Trio schließlich 19.20 Uhr oberhalb der Haltestelle Baumgarten durchnässt und körperlich im hohen Maße erschöpft. Alle drei hatten bei ihrer Tourenplanung die nötige Kondition unterschätzt, es fehlte auch an Notausrüstung sowie Erfahrung im winterlichen Gelände. Einen Notruf konnten sie von ihrem Ort aus aufgrund fehlender Netzabdeckung nicht absetzen.
Herzlichen Dank allen EInsatzkräften und Unterstützern!
Foto: Nächtliche Suchaktion (Kratzer/BR Puchberg)