Der vergangene Monat März gehört zu den bislang Einsatz-intensivsten der Bergrettungs-Ortsstelle Puchberg. Bei sieben Einsätzen mussten insgesamt 15 Personen geborgen werden, sieben davon waren unverletzt, acht erlitten zum Teil schwere Verletzungen. Beinahe alle Unfälle ereigneten sich im Bereich Lahningries, Breite Ries sowie am Nandlgrat und Oberer Herminensteig und damit im hochalpinen Gelände des Schneebergs!
„Gerade im März hatten wir durch die starken Temperaturschwankungen mit Nachtfrost an den Schattenseiten an vielen Stellen vereistes Gelände bzw. Altschnee, der auch trotz Tageserwärmung sehr hart war“, betont Einsatzleiter Karl Tisch. Für Begehungen unter diesen Bedingungen sind immer Steigeisen erforderlich, die so genannten „Grödeln“ reichen dafür nicht aus. Ausrutschen bzw. Abstürzen im steilen Gelände sowie Erschöpfung an ausgesetzten Stellen waren bei fast allen Einsätzen der Grund für die Alarmierung der Bergrettung.
„Neben der entsprechenden Ausrüstung und bergsteigerischem Können erfordern solche Touren im Frühjahr eine entsprechende Planung“, ergänzt Tisch. Zu spätes Aufbrechen und/oder Unterschätzen der Tour führten bei einigen Einsätzen dazu, dass es bei Einbruch der Dunkelheit zu Unfällen oder Verlust der Orientierung kam. Bei einem der Einsätze konnten die alarmierenden Personen zunächst keine Angaben über ihren genauen Aufenthaltsort machen und erst durch einen Suchflug lokalisiert werden.
Aufgrund starken Windes war die Hilfe aus der Luft allerdings oft gar nicht möglich und nur ein Teil der Verletzten konnte mit dem Notarzthubschrauber geborgen werden. Auch bei einem Einsatz am Nandlgrat war eine Taubergung unmöglich. Der Polizeihubschrauber „Libelle Sierra“ (Bild oben) konnte jedoch eine Mannschaft auf das Schneeberg-Plateau fliegen, die sich von dort zu den unverletzten aber erschöpften Bergsteigern abseilte. Die Bergsteiger wurden dann mittels Seilsicherung auf das Plateau gebracht und dort der Mannschaft der Libelle übergeben.
Fotos: Bergrettung Puchberg
